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»transparenz schafft akzeptanz«

…für altes Corporate Design!
Was Vater Staat für die Automobilindustrie ersonnen hat, kann auch in der Designwirtschaft für Impulse sorgen.

Dabei wäre eine Abwrackprämie für veraltete Corporate Designs viel umweltfreundlicher und auch nachhaltiger, als eine Einmal-Finanzspritze zum Neuwagenkauf.  Warum, liegt doch auf der Hand. Die Entsorgung eines in die Jahre gekommenen Unternehmensgewandes kostet kaum Ressourcen. Dagegen profitieren Unternehmen und entwickelndes Designatelier nachhaltig, und damit auch die gesamte Wirtschaft.

Das bedürftige Unternehmen könnte mit zielgruppengerechtem Outfit glänzen, alte und neue Kunden begeistern und binden. Und zwar ganz nachhaltig – sofern das neue Corporate Design professionell entwickelt wurde. Das ausführende Designatelier profitiert sowieso durch Auftrag, Umsatz, neue Kunden und Referenzen. Aber auch die Wirtschaft geht nicht leer aus. Neben den steigenden Umsätzen von Unternehmen und Ateliers, werden auch für die Peripherie Impulse gesetzt. Zulieferbetriebe wie Druckereien, Buchbinder, Beschrifter, Verpackungshersteller, Beschrifter, Messebauer, etc. aber auch Spezialisten wie Fotografen, Texter, Webdesigner, Filmemacher oder Komponisten, etc. werden ein Stück vom Kuchen erhalten. Ganz zu schweigen von den zu erwartenden steigenden Festanstellungen in Ateliers und Agenturen.

Immerhin, die Creative Industries rangierte 2002 nach Lebensmittel-, Automobil- und Pharmaindustrie, nur knapp an vierter Stelle in Europa. Gespannt darf man auf die neuesten Zahlen sein, denn seit 2002 ist stetes Wachstum angesagt. Hier und da hört man schon, daß sich die Creative Industries auf Platz 2 vorgeschoben haben sollen. Ein deutliches Zeichen, welches es zu unterstützen gilt. Z.B. mit der Abwrackprämie für alte Corporate Designs.

Ich wäre dafür. ;-)

10 Kommentare zu „die gebrauchsgrafiker fordern abwrackprämie…“:

  1. die Heike von hier ;-)

    Ohja, her damit. Und damit dann gleich die Abwrackprämie für veraltete Websites.

    Einen schönen Tag wünscht
    Heike Werneburg

  2. torsten

    Das ist wirklich eine lustige Idee. Man sollte eine Erhebung machen, wieviele Seiten abgewrackt werden sollten, feststellen wieviel Umsatz mit der Neugestaltung erzielt werden könnte und das anschließend in das Konjunkturpaket aufnehmen lassen.

  3. ollischuh

    Nun, nachdem die Politik endlich gemerkt hat, daß die Designwirtschaft ordentliches Potenzial hat, wäre es ein schönes und produktives Zeichen diese auch zu fördern. Würden man Unternehmen mit schlechtem Outfit Anreize schaffen sich neu oder besser zu positionieren und darzustellen, wirkt sich dies sicher positiv auf die Wirtschaft aus.

    Ansätze sind übrigens schon da.

  4. Torsten

    Wenn die Politik schlechte Seiten abwracken will, kann meiner Meinung nach die SPD gleich mit Ihren neuen Seiten mit gutem Beispiel vorangehen. Die Seiten sehen aus wie eine Web 2.0 Feldstudie mit Obama Touch und Politikinput. Zuviel Bonbon Optik für meinen Geschmack.

  5. ollischuh

    Na, die Abwrackprämie für die Gestaltung von Websites wäre sicher nicht nachhaltig genug. Die orientieren sich ja verstärkt auch an Trends und sind somit eher kurzlebig.
    Ein Corporate Design soll aber langfristig Bestand haben. Eben nachhaltig funktionieren. Auch könnte man gut ein neun Jahre altes Design belegen.
    Selbstverständlich sollte ein neues Corporate Design dann auch die modernen Kommunikationskanäle berücksichtigen. Also hübsch die sinnvolle Reihenfolge einhalten, dann wird auch ein Schuh draus. ;-)

  6. die Heike von hier ;-)

    Hallo Olli,
    natürlich hast Du im Prinzip recht. Aber meinst Du nicht Seiten wie diese nieraad…de sollten nicht sofort abgewrackt werden?

    LG
    Heike

  7. ollischuh

    Hallo Heike,
    natürlich gibt es Dinge die man sofort abwracken könnte. Letztlich muß es aber ersteinmal ein Design geben. Ein Corporate Design sollte sich also stimmig auf alle Kommunikationskanäle übertragen lassen.

    Gerade Websites sind ein wunderbares Beispiel für falsch verstandenes Corporate Design. Da wird dann erstmal schnell ein Site gebaut. Ganz nebenbei fällt auf, da muß ja noch ein Logo her. Passend zur Web2.0-glibber-glasig-emaille-Welt kommt ein schickes Irgendwas. Der Trend, so ist das eben mit Trends, hat irgendwann ein Ende. Was bleibt ist das schicke glasige Logo. Schade nur, daß es nicht weiter adaptiert werden kann.

    Oder, Unternehmung fängt im Web an, muß aber im Wachstum auch die anderen Kanäle bedienen und stellt fest: das Web-Logo funktioniert nicht in s/w Anzeigen, etc.

    Also, die Abwrackprämie bezieht sich schon auf das Corporate Design. Und das macht auch insofern Sinn, als das alles was danach kommt, eben auf dieser Basis entsteht, es aber zumindest berücksichtigt.

    Tschüssing
    Olli

  8. WENZEL Gruppe

    Hallo Herr Schuh,
    mit Ihrer Idee liegen Sie unserer Meinung nach richtig. Immer öfter hört man ja aus der Wirtschaft: “Wieso keine Abwrackprämie für Kühlschränke, Computer, … Designs?”. Denn die Prämie war in erster Linie ja Teil des Konjunkturpakets (und nicht eines “Umweltpakets”). Wieso sollte also nur die Autoindustrie profitieren?
    Und auch richtig ist, dass am Design Diensleister wie wir “dran hängen”. Von daher finden wir die Idee auch aus Eigeninteresse gut ;-)
    Vielleicht sollten Designer das einfach jeweils selbst in die Hand nehmen und statt “Rabatten”, die jeder bieten kann, einen eigenen Abwrackprämientopf aufmachen. Viele Fahrradhändler in München z.B. bieten genau das an.

  9. ollischuh

    Na, das wäre es noch.
    Schnüren Designer nicht tagtäglich »Konjunkturpakete«? ;-)

    Nein, mir geht es natürlich nicht um noch eine Rabattaktion. Mir geht es um die logische Umsetzung einer Erkenntnis, die nun endlich auch die Politik erreicht hat: Design ist ein Erfolgsfaktor.

    Also, wenn Design ein Faktor für den Unternehmenserfolg ist, Unternehmenserfolge die Konjunktur ankurbeln, dann ist die logische Konsequenz, daß Konjunkturpakete auch für Design bereitstehen müssen. Die Wirkung wäre, im Gegensatz zur Abwrackprämie von Fahrzeugen, eine langfristige.

    Denn funktionierendes, z.B. Corporate Design wirkt nachhaltig.
    Siehe auch parallel hier: AGD Charta für nachhaltiges Design

    Sonnigen Gruß vom Elbstrand
    Oliver Schuh | agd | die gebrauchsgrafiker

  10. WENZEL Gruppe

    Da haben Sie wohl auch wieder Recht. Verhält sich wahrscheinlich ähnlich wie in diesem Video: http://www.youtube.com/watch?v=JI3Df7-KFtw
    Nachhaltiger ist Design bzw. ein Prämie dafür allemal. Wenn man bedenkt, dass auch Autos mit niedrigem Verbrauch und Kat von der Straße verschwunden sind.

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