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»transparenz schafft akzeptanz«

Das Bestiarium

Schubladendenken vom Feinsten

Kaum hatte ich meinen letzten Beitrag für ein sinnvolles und entspanntes Schubladendenken verfasst, kam mir das kleine, aber feine Büchlein »Das Bestiarium« von Jakob Maser in die Finger. Und nein, ich bin weder Ghostwriter noch Co-Autor dieses Werkes, wie man fast meinen könnte. Es ist der pure Zufall, daß dieses Buch auf geradezu wunderbare Weise meinen Blogbeitrag bestätigt. Einerseits. Und andererseits.

das bestiarium | werkstoff verlag

das bestiarium | foto | oliver schuh

Die Kategorisierung von »Unternehmenstypen im Kommunikationsdesign« nach SWOT Analyse lies mich sofort Stift und Block zücken, um mich gegebenenfalls gleich selbst einsortieren zu können. Am Ende des Buches war allerdings auch wieder klar, so ganz ordentlich passe ich dann doch nicht in eine dieser Schubladen und spreche vermutlich denen aus der Seele, die sich eben nicht kategorisieren lassen wollen. Nach dieser Analyse wäre ich die »One-Man-Show« mit erstklassigem Netzwerk (www.diegebrauchsgrafiker.net) und Hang zur  jungdynamischen »Koryphäe«, irgendwo zwischen »Designbüro« und »kleiner Werbeagentur«. Eben ein ganz spezieller Generalist, wie ich mich selbst gern und selbstironisch bezeichne.

Das Buch, erschienen im Werkstoff Verlag, in Kooperation mit dem BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner e. V., richtet sich an Auftraggeber und gibt einen nicht immer ganz bierernsten Überblick der Protagonisten im Kommunikationsdesign, der Stärken, Schwächen, Chancen und eben auch Risiken. Selbstverständlich ist da aus meiner Sicht noch Platz für die eine oder andere Schublade. Und der »Crowd-Sourcing-Plattform« hätte ich eben gerade nicht eine solche gegeben. Aber, unsere treuen Leser wissen spätestens seit der Remy’schen Wortschöpfung »Crowdsoßing« und meinem Blogbeitrag zum Thema, was von solchen wieselflinken Billigheimern zu erwarten ist. Im Buch munkelt man allerdings, es gäbe auch seriöse Anbieter.

Fehlen darf natürlich auch nicht die »eierlegende Wollmilchsau«. Und auch, wenn sie noch nie jemand zu Gesicht bekommen haben soll. Es gibt sie. Da bin ich mir ganz sicher. Spätestens nach dieser Lektüre, die – last, but not least – ganz, ganz wunderbar von Frank Hoppmann illustriert ist.

Das Bestiarium
Unternehmenstypen im Kommunikationsdesign
12 1/2 SWOT-Analysen

von Jakob Maser
illustriert von Frank Hoppmann

erschienen im Werkstoff Verlag, Münster, 2014
Hardcover
125 Seiten inkl. Glossar
ISBN 978-3-943513-02-8
€ 19,95 inkl. 7% MwSt.

Nachtrag: Obwohl sich dieses Büchlein an Auftraggeber richtet, macht es auch für Kommunikationsdesigner durchaus Sinn, sich dieser Lektüre hinzugeben, um mit einem lachendem und einem weinenden Auge zu realisieren, wie das Gegenüber einen eventuell einordnet. Oder, man findet noch die eine oder andere Stellschrauber sich eindeutiger zu positionieren. Ob das Werk schon für Jungspunde, wie sie im Buche stehen, wirklich Sinn macht, kann ich nicht mehr wirklich beurteilen. Viel Spaß!

Schubladen

es geht nicht ohne

schubladen | foto | oliver schuh

schubladen | foto | oliver schuh

Seit langem brennt mir ein ungeschriebener Beitrag auf der Seele. Immer wieder lege ich ihn gedanklich beiseite und werde dann doch überall an ihn erinnert. Erst kürzlich wieder in den »sozialen« Netzwerken, wenn es wiedereinmal um »die« Agenturen oder um »die« Designer ging. Ich weiß schon gar nicht mehr in welchem Zusammenhang ich mich erdreistete zu behaupten »Agenturen kochen auch bloß mit Wasser«, aber vermutlich liegt es schlicht daran, daß es den wieselflinken Kommentatoren nicht um die Kernaussage oder dem Kausalzusammenhang, sondern einzig um die ernüchternd diskussionstötende Feststellung ging: »es gibt nicht DIE Agenturen«. Jede sei anders und man können nicht alle in einen Topf schmeißen.

Doch.

Es geht gar nicht anders. Ob man will oder nicht. Unwillkürlich wird man in jeder Diskussion über eine größere Personengruppe, Branche, Neigung, Schicht, Geschlecht, Religion, Nationalität oder auch Markenfetisch, eine Kategorisierung vornehmen. Je größer die Gruppe oder der Abstand, desto pauschaler vermutlich die Einordnung. Natürlich gibt dies niemand gern zu. Wer möchte schon des Schubladendenkens bezichtigt werden?

Ich.

Es ist schlicht mein Job in Schubladen zu denken. Ich bin selbständiger Gebrauchsgrafiker. Da wähle ich nicht nur meine Auftraggeber nach bestimmten Kriterien aus, sondern es gehört schlicht zum Handwerkszeug die Empfänger meiner Arbeiten einzuordnen. Zielgruppenorientiert, wie es so schön heißt. Mehr noch, ich muß für Projekte mit mehreren Beteiligten nach unterschiedlichsten Kriterien auswählen, wer oder was zusammenpasst oder richtig ist für den jeweiligen Job, Auftraggeber oder Empfänger. Und auch wenn da in der Hauptsache das Bauchgefühl eine ganz große Rolle spielt, unwillkürlich, aber auch ganz bewußt, wird man im Sinne eines ordentlichen Ergebnisses in Kategorien denken.

Oh, da ist es schon wieder. Ich korrigiere im vorauseilendem Gehorsam: ICH denke im Sinne eines ordentlichen Ergebnisses in Kategorien. Und nein, es ist mir nicht egal, ob andere es auch so machen oder eben nicht. Ich wünschte mir, alle Kollegen und Kolleginnen könnte ich diesbezüglich in eine Schublade stecken, dann wären wir, was die Vermeidung von Streuverlusten angeht, einen deutlichen Schritt weiter. Natürlich weiß ich, daß auch in diesem positiven Fall, leider viel zu viele nicht richtig einsortiert wären. Im Klartext: Nicht jeder »Designer« schafft es in meine Schublade professioneller Kollegen und Kolleginnen, denen ich das zielgerichtete Denken und Handeln unterstelle. Das nenne ich positives Schubladendenken.

Streng genommen ist Schubladendenken bezogen auf die Konzeption auch ein Rollentausch. Ist die Zielgruppe (Schublade) definiert, schlüpft man – nein, ich – hinein und betrachte die Dinge aus eben dieser Warte.

Spezialisierung. Auch so ein Fächlein innerhalb des großen Designerbauchladens. Aber nur wer genauer hinschaut, näher rangeht und/oder vom Fach ist, wird die Unterschiede feststellen. Je weiter weg, desto unschärfer die Konturen oder gar Nuancen. Deshalb macht es auch überhaupt keinen Sinn, Aufträge auf Designplattformen auszuloben und alle mal machen zu lassen. Viel besser wäre eben näher ran zu gehen. Genau hinzuschauen. Herauszufinden, wer worfür am besten geeignet erscheint. Nie im Leben würde ich auf die Idee kommen wahllos einen Auftrag in den großen Pool kreativer Kollegen und Kolleginnen zu werfen. Damit werde ich niemandem gerecht. Weder den Mitstreitern, den Auftraggebern, den Empfängern oder der Sache.

Aber zurück zu den persönlichen Eitelkeiten. Genau. Eitelkeiten. Kürzlich las ich auf Design made in Germany den hervorragenden Artikel »Wir sind gestört. Zur Lage der Designer in Deutschland.« von Christian Büning, damals noch Präsident, jetzt Vize des BDG – Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner e.V.. Darin hat er, wie ich finde, trefflich das Selbstbild und die sich wandelnden Umstände aller Designer Deutschlands umschrieben. Zack.

Geht ja man gaaaaar nicht.

Kaum gepostet, kritisiert und kommentiert Delia Valentina Fröhlich – Kommunikationsdesign-Absolventin der HTW Berlin – an ganz anderer Stelle den Artikel von Christian Büning und ist ganz vehement und offenbar gar nicht einverstanden mit dem Schubladendenken des Autors. Dieser, wie ich aus eigener positiver Erfahrung weiß, sehr gesprächsbereite Vertreter unserer Zunft, läßt sich nicht lumpen und lädt die streitbare Delia Valentina Fröhlich zu einem Gastbeitrag auf den BDG eigenen Blog ein. Und so tat sie es auch: »Wir Designer. Gastbeitrag von Delia Valentina Fröhlich.« Aus der ursprünglichen Kritik ist dann eher eine Ergänzung geworden.

Selbstverständlich ist Kritik legitim und jeder kann es alles natürlich ganz anders sehen. Mein erster, aber auch letzter Impuls war allerdings: der Gastbeitrag unterstreicht geradezu, wie wichtig und richtig der offene, selbstkritische Blick und die Einordnung unserer Zunft durch Christian Büning war. Man mag vielleicht den einen oder anderen Halbsatz anders sehen, der Tenor ist aber richtig und beschreibt die Wandlung und die einhergehenden Zwiespältigkeiten heutiger Designer. Jung, wie älter.
Selten genug lese ich solch treffende Beschreibung von einem »Funktionär« (in des Wortes positivster Bedeutung). Und wie sollte man wohl einen Berufsverband im Sinne seiner Mitglieder – in diesem Falle eben Kommunikationsdesigner – lenken, wenn man nicht die einenden Eigenschaften oder Schnittmengen kennt oder benennen darf? Dies ist augenscheinlich wohl kaum möglich.

Allen, die es anders sehen, gebe ich den Tipp, mal eine zeitlang ohne ihren »Titel« Kommunikationsdesigner, meist gekürzt auf Designer, auf dem Markt der Eitelkeiten zu wandeln. Vermutlich ist es eine zeitlang ganz sexy und geheimnisvoll nicht eingeordnet werden zu können. Spätestens wenn die Aufträge mangels Positionierung ausbleiben, wird man dann wohl aber doch gewahr, daß Auftraggeber – ganz nachvollziehbar – gern die richtigen Schubladen ziehen, um sich bestimmten Dienstleistern anzuvertrauen.

Vielleicht erzähle ich beim nächsten Mal dann, warum es vermutlich lange vor Erfindung der Schublade wichtig war, in Kategorien zu unterscheiden.
Und wenn Ihr mögt, sortiert mich.

XING für Einsteiger …

… meine heutige Mittagskaffeelektüre
Dieses kleine, aber feine Rezensionsexemplar, in neu überarbeiteter Auflage, von Heinz W. Warnemann, lag gestern im Briefkasten. Vielen Dank dafür. Auch wenn ich sicher nicht mehr zu den XING Einsteigern gehöre und auch sonst höchstselten Ratgeber oder Anleitungen lese, so will ich dieses Büchlein zum Anlaß nehmen, meine eigenen Erfahrungen und Vorgehensweisen auf und mit XING, quasi gegen zu checken. Ich bin sehr gespannt und werde berichten. Sicher auch interessant für die Einsteiger, die uns auch in unsere XING Gruppe »die gebrauchsgrafiker« folgen.

XING für Einsteiger | foto | oliver schuh

XING für Einsteiger | foto | oliver schuh

XING für Einsteiger
Autor: Heinz W. Warnemann
Verlag: STARK – www.berufundkarriere.de
Komplett überarbeitete und vollständig aktualisierte Neuauflage 2014!
124 Seiten im handlichen Format.
€ 6,95
ISBN 978-3-86668-970-1

Und hier nun mein Eindruck nach dieser XING Einstiegslektüre
Diese handliche Einführung im Umgang mit der Businessplattform XING hält, was sie verspricht. In kurzen, schnell zu erfassenden Bausteinen erklärt der Autor die wichtigsten Möglichkeiten, Eigenschaften und Funktionen von Xing, z.B. die verschiedenen Varianten von Mitgliedschaften, die Erstellung des eigenen Profils, die Nutzung als Adressbuch, die Recherche von möglichen Kontakten, Events oder Jobangeboten, die Teilnahme an Gruppendiskussionen. Letzteres und auch ggf. die Möglichkeit eine eigene Gruppe zu moderieren, kommt mir allerdings ein wenig zu kurz. Auch in den fünf Interviews am Ende des Büchleins kommt diese Nutzung von XING ein wenig knapp weg. Und in meinen Augen knapp bemessen ist dann auch der Wochenzeitaufwand, den die Interviewpartner dort angeben. Aber dies wird der geneigte Leser schnell selbst erkennen und hoffentlich positiv nutzen können.

Angenehm dezent ist der Autor Heinz W. Warnemann in seinen persönlichen Empfehlungen. Das Himmelreich versprechende, universale Verhaltensregeln oder Tricks findet man dort nicht. Und dies finde ich ausgesprochen gut so.

Fazit: Nicht nur für den Einsteiger empfehlenswert. Auch mir, als alten Hasen hat dies Büchlein sogar Neues gebracht und liegt nun als schnelles Nachschlagewerk, zur Erinnerung an die Dinge, die ich immer schon in XING überarbeiten wollte, vor mir. Dem Einsteiger dürfte es viel Zeit im Kennenlernen und Einrichten von XING ersparen.

P.S. Ich wäre kein Gebrauchsgrafiker, wenn ich nicht doch noch bemerken würde, daß es noch Luft nach oben gibt, was die Satzgestaltung anbelangt. ;-)

 

4. Lagerfeuer 2013

Brust oder Keule?

Die Frage stellte sich gar nicht. Wie angekündigt hatte ich zum diesjährigen Lagerfeuer reichlich butterzartes Reh von der Keule. Filetiert und eingelegt vom Jäger und Schlachter daselbst. Selbst die Putenfraktion hat die in Buttermilch/Olivenöl/Kräuter eingelegte Brust zur zweiten Wahl gemacht. Fazit: mein erstes auf Holzkohle gegrilltes Reh war ein voller Erfolg und wird mit Sicherheit wiederholt. Ich habe mich sehr darüber gefreut, daß nach zahlreichen kurzfristigen Absagen, die Harten es doch in Ollis Garten geschafft haben. Und dabei hatten wir sogar ausgesprochenes Glück mit dem Wetter. Ein spätsommerlicher Abend mit sternenklarem Himmel. Dazu eine feine Runde mit sehr persönlichen und intensiven Gesprächen. Die Lagerfeuergäste sind genau so, wie ich sie auch im Netz kennengelernt habe. Unverstellt. Geradeaus, offen und ehrlich erfrischend. Super!

brust oder keule? | foto | oliver schuh

brust oder keule? | foto | oliver schuh

Im Bild eine der Keulen, auf die bereits unser Hund wartet. Ansonsten gibt es keine Beweisfotos, was sicher nicht zuletzt daran liegt, daß es rein gar keine Handymania gab. Ich werte das als ein Zeichen für angeregte und gute Unterhaltung.

Ich bedanke mich für das Dreigestirn von Ratsherrn mit Bierfibel vom Präsentationsoptimierer »Pezl« (PCL), Peter Claus Lamprecht – ich werde es ganz bewußt und gepflegt genießen, dem herrlich passenden ARTERO Tempranillo vom fischgrätdesignendem Dirk Rehder, dem oberleckerem Kartoffelsalat – genauso schmierig, wie ich ihn mag – von Fotografin und Autorin Sigrun Misselhorn und der tatkräftigen Küchenhilfe mit Visionen Heike John aus Stuttgart, die den diesjährigen Fernfahrergedächtnisorden am virtuellen Bande erhält!

Was denen entgangen ist, die nicht dabei sein konnten, freute Familie und Freunde. Denn beim After-Lagerfeuer-Restegrillen wurde noch mal kräftig aufgefahren. Und in diesem Moment köcheln ganz fein die allerletzten Rehfilets, Putenstreifen und Schweinefiletgeschnetzeltes in einer leckeren Weissweinsoße vor sich hin. Da kann man schon mal Mittagspause machen. ;-)

UND: gleich ist keine Pute mehr da! ;-)

Frohes Fest

Während sich alle dem Sommer entgegensehnen, hege ich meine Weihnachtspost

Chris Rosmanitz hat wieder Ideen geschubst und mir zu Weihnachten 2012 einen feinen Stern mit Sommerblumensaat geschickt. Der ist nicht etwa in Vergessenheit geraten – nein, meine Weihnachtspost hebe ich stets gut auf – sondern er kommt erst jetzt oder besser nun zum zweiten Mal zur Geltung. Kürzlich habe ich den Stern nämlich seiner Verwendung zugeführt. Das heißt fein säuberlich in einen schönen Topf mit Anzuchterde mittenmang meiner Gartenkräuter drapiert. (Fürs Foto noch nicht gewässert und mit Erde abgedeckt.) Nach ein paar schönen Camping-Tagen an der Ostsee läßt sich nun auch schon der eine oder andere Keimling blicken. Ich werde es im Auge behalten und erfreue mich dann bestimmt noch ein drittes, viertes und xtes Mal an dieser schönen Weihnachtspost! Und bis zum Lagerfeuer, wenn die Chris uns besucht, werde ich ein ganz besonders schönes Plätzchen für die gute Saat gefunden haben.

frohes fest | foto | oliver schuh

frohes fest | foto | oliver schuh

Und was macht die Corporate Flower Saat der Karte 030?

mein Fundstück des Jahres!
Ich bin hin und weg. Ich bin berührt, ich kugel mich. Mein Herzelein wächst zu einem saftigen Steak, ich fühle mich gebauchpinselt. Echt stark kann ich da nur sagen. Zum einen fühle ich mich natürlich geehrt überhaupt in der Blogroll von Volker Remy geführt zu werden. Aber über diese Beschreibung der Gebrauchsgrafiker komme ich vor Freude gar nicht hinweg. Mag sein, daß es jetzt nach Eigenlob klingt. Ist mir egal. Über diese treffende und zugleich zwinkernde Textbrillianz von Volker Remy, meinem Gedankenbegleitservice, freue ich mich kolossal.

Grafische Kompetenz nach deutschem Reinheitsgebot

die gebrauchsgrafiker | Grafische Kompetenz nach deutschem Reinheitsgebot

Mit Klick auf den Screenshot und ein wenig Scharfblick kommt man auch drauf, was ich meine. ;-)
Die Sonne lacht am Elbstrand,
vielen Dank, lieber Volker!

AGD Forum

für alle · von allen
Neulich habe ich den wohl kürzesten Bericht als Moderator des internen AGD Forums auf der AGD Mitgliederversammlung in Kassel vorgetragen. Da allerhand Themen anstanden, wurde ich gebeten meinen Bericht möglichst kurz zu fassen. Ich brach also meinen vermutlich anderthalbstündigen Vortrag auf anderthalb Minuten herunter. ;-)
Für langweilige Statistiken war die Zeit zu knapp und das Material zu dürftig und so habe ich mich optisch auf nur ein Motiv beschränkt, in der Hoffnung, daß es bei dem einen oder der anderen Kolleginnen etwas auslöst.

agd forum | foto | panthermedia

agd forum | foto | panthermedia

Die AGD, Allianz deutscher Designer, ist als Verband bereits eine Community. Ihre Mitglieder treffen sich real in kleinen Gruppen in den Regionen oder auf Tagungen und Mitgliederversammlungen. Allerdings, verglichen mit der Anzahl von rund 3.000 Mitgliedern, eher in kleinen Kreisen. Die große Mehrheit schweigt.

Das ist im Forum nicht anders. Auch in öffentlichen Foren wie XING ist das so: Die Mehrheit genießt und schweigt. Sie nimmt ohne zu geben. Dabei ist das Geben und Nehmen oder auch das Teilen von Wissen das fundamentale Prinzip von Communities und Netzwerken. Zeitfresser höre ich oft. Und kann es nicht begreifen.

Klar, wer XING, Facebook und Co. nur zum Tratschen und Klatschen verwendet, sich ausser mit einem Profil vielleicht gar nicht zeigt, wird sich sicherlich nicht wundern dürfen, wenn am Ende nichts hängen bleibt. Und das sagt einer, der täglich zumindest einen dampfenden Kaffee twittert. Ja, aber wo kann man sich in Firmen oder auch auf Parties am besten unterhalten? Wo bekommt man mit, was und wie es läuft? Wo tauscht man sich aus? Richtig. In der Küche, direkt an der Kaffeemaschine.

Schlecht ist, wenn jede Abteilung, jedes Gewerk oder jede Fachrichtung seine eigene Küche hat, wie von Volker Remy hier geschildert: ‘Interne Community’ III. & letzter Teil
Da fehlt dann eben die gegenseitige Befruchtung und die fachübergreifende Durchmischung, die dann letztendlich auch zu echten Nutzennetzwerken führen.

Die AGD richtet sich an die professionellen Kreativen aller Fachbereiche. Und sie hat eine große Küche. Das interne Forum.

Ich hoffe, mein nächster Bericht fällt länger aus. ;-)

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