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»transparenz schafft akzeptanz«

Es lebe der Unterschied

Von Gleichmacherei und Orientierungslosigkeit

Nun ist es soweit. Die Gleichmacherei der Geschlechter findet nun auch Einzug in die (Kinder-) Werbewelt. Angeblich auf Zuruf empörter Eltern, stellt ein schwedischer Anbieter von Kinderspielsachen seine Artikel nun »gendergerecht« im Katalog dar. Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Nun wird also auch die kleine Kati mit Plastik-Pump-Gun und der drollige Max mit karottenfressenden Plüschponies drappiert. Was für ein evolutionärer Schritt. Da haben die empörten Eltern, ob es die wirklich gab sei dahingestellt, mal eine richtig pädagogisch wertvolle Duftmarke gesetzt. Ich bin begeistert.

was bin ich? | scribble | oliver schuh

was bin ich? | scribble | oliver schuh

Aber nein. Ich glaube ja eher, es liegt an der Orientierungslosigkeit von Unternehmen. Trotz oder vermutlich gerade wegen der auf’s i-Tüpfelchen differenzierten Marktanalysen, die den Entscheidern offenbar nicht helfen, sondern geradezu überfordern. Sie kennen das sicher aus Ihrem Alltag. Treffen Sie mal eine Kaufentscheidung von Produkten, die sich im Grunde nur marginal unterscheiden. Da helfen Ihnen die dutzendweise angepriesenen Features nicht die Bohne weiter. Die Verwirrung wird nur noch größer. Aber ich schweife ab.

Wo war ich? Ach ja, Orientierung. Kinder brauchen Orientierung. Besser, sie orientieren sich sehr schnell von ganz allein. Und zwar schneller, als einem manchmal lieb sein mag. Und Eltern fällt es schon schwer genug, Ihre lieben Kleinen vor dem überbordenden Werbewahnsinn zu bewahren. Aber das nun Spielzeug Anbieter die eigene Orientierungslosigkeit zum sozialen Stilmittel erheben und der Lüdden die Pump-Gun in die Hand drücken, hat nun wirklich nichts mit Fortschritt zu tun. Im Gegentum.

Echter Fortschritt wäre, wenn es so einen (Plastik-) Schrott (sowohl qualitativ, wie inhaltlich) nicht mehr geben würde. Das schützt unsere Kinder, gibt ihnen den Blick frei auf die Orientierung auf die es ankommt und schont die Umwelt.

Vermutlich sind wir aber selber Schuld. Nein. Wir sind selber Schuld. Wir sind schließlich die Gesellschaft. Sogenannte mündige Bürger, die Gleichberechtigung mit Gleichmacherei verwechseln. Laßt unsere Kinder doch Kinder sein. Der Rest findet sich von ganz allein.

In diesem Sinne: Es lebe der Unterschied – alles andere wäre doch langweilig.

 

P.S. einen entsprechenden Link liefere ich bewußt nicht. So viel Vorstellungskraft setze ich voraus.

demografisch gesehen …

… liegen die Gebrauchsgrafiker mitten drin.
Mitten drin? Ja, genau, ich zumindest. Studien zufolge fühlt sich der westliche Erdenbürger im Schnitt 15 Jahre jünger, als er wirklich ist. Ja, richtig. Also Schluß mit dem Gejammere und den Wehwehchen.

Ich fühle mich jetzt also wie ein 29-Jähriger. ;-) Und kann mich demzufolge auch gut in Ihn hineinversetzen. Klasse, echte Kaufkraft fängt mit 30 an. Wer sonst kann die Kunden mit dieser Zielgruppe besser bedienen, als ein 44-Jähriger, mit der Erfahrung aus 21 Jahren Selbständigkeit und der gefühlten und attestierten Jungdynamik?

Aber wieso mitten drin?
Na, da gibt es nach oben ja noch die Silver-Ager. Die 50 bis 60-Jährigen fühlen sich also wie 45 bis 55. UND, ihnen wird die höchste Kaufkraft nachgesagt. Allerbest. Mit 44 bin ich also auf Augenhöhe mit dieser wachsenden Zielgruppe. Wer sonst, sollte diesen Kreis bedienen? Ältere Kollegen gehen mittlerweile in den Ruhestand. Twen-Designer sind wohl zu weit ab vom Schuß.

Da läßt es sich doch jetzt trefflich verkraften, daß sich nun auch mal das eine oder andere silberne Häärchen zeigt. ;-)

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