Foto: krockenmitte http://www.photocase.com/de/
“Der Weg kommt beim Gehen.”
“Je genauer der Mensch plant, umso effektiver trifft ihn der Zufall.”
“Einfach mal Machen.”
Und, und, und…
Ich kann es nicht mehr hören.
Und, – ich kann es nicht verstehen, warum sich einige Menschen mit Händen und Füßen so gegen ein gerüttelt Maß an Planung und Zieldefinition verwehren.
Wieviele Scharlatane habe ich schon genau diese Phrasen immer und immer wieder wie ein Mantra vor sich hersagen hören. Zu viele.
Es scheint, als ob eine große Unverbindlichkeitsepidemie über uns hereingebrochen wäre. Nur nichts klar äußern – Alles möglichst im Ungewissen lassen – Sich bloß nicht festlegen.
Das dieses “Management-by-Schaun-Mer-Mal” von Erfolg gekrönt ist, wage ich mal zu bezweifeln.
Nicht dass man mich hier falsch versteht. Ich behaupte keineswegs, dass alles zu 100% plan- und vorhersehbar ist. Das ist genauso falsch, weil es ebenso dogmatisch wäre. Wie immer ist es die gesunde Mischung, die es macht.
Ich trete also lediglich dafür ein, sich über zwei Dinge klar zu werden, bevor man sich auf einen, wie auch immer gearteten Weg macht:
1. Wo stehe ich? Was ist meine Ausgangsposition?
2. Wo will ich hin? was ist mein Ziel?
Wenn mir das klar ist, dann habe ich immer noch genügend Wege zur Auswahl, die zu beschreiten sind. Aber sie führen mich zumindest schon mal in eine einigermaßen gewünschte Richtung. Und wenn ich dann noch so schlau bin, meinen Kompass mitzunehmen, um immer mal wieder zu kontrollieren ob die Richtung noch stimmt, dann verhindere ich auch noch, dass ich mich nur im Kreis bewege.
Wer sich ein wenig mit dem Billardsport auskennt, insbesondere gerne Snooker schaut, der wird sofort wissen, was ich meine.
Niemand kann alle Spielzüge vom Anstoß bis zum Versenken des letzten Balles vorhersehen. Geht einfach nicht. Um erfolgreich zu sein, muss man aber dennoch den Spielball und die Stellung zu den anderen Bällen kontrollieren um ein möglichst hohes Break herauszuspielen. Dies geht nur, wenn man immer wieder die aktuelle Spielsituation auf dem Tisch analysiert, eine “Spiel-Idee” entwickelt, und 3 bis 4 Spielzüge im Voraus plant. Wenn dieser Prozess kontinuierlich abläuft, steht einem erfolgreichen Spiel im Prinzip nichts mehr im Wege. So einfach, – so schwer.
Es geht natürlich auch anders. Man kann einfach mal in den Pulk der Bälle “reinballern” uns schauen, was passiert. Das nennt sich dann “Hit and Hope”. Wenn man Glück hat, dann fällt sogar manchmal der richtige Ball. Aber in den seltensten Fällen kann man das Spiel danach erfolgreich fortsetzen.
Und das ist es doch eigentlich was wir wollen, oder?
Na, schaun mer mal.