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»transparenz schafft akzeptanz«

Diese Frage schwebt über der kürzlich veröffentlichten Media Mundo Empfehlung für nachhaltiges Kommunikationsdesign

wo muss design besser werden | oliver schuh

wo muss design besser werden | oliver schuh

In der Presse Meldung heißt es:

Medienproduktion kann nur dann nachhaltig sein, wenn das zugrundeliegende Kommunikationsdesign von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt diesen Anspruch ebenfalls erfüllt. Damit fällt dem Design eine große und verantwortungsvolle Aufgabe zu.
Die 6. Media Mundo-Empfehlung gibt konkrete Handlungsempfehlungen für Auftraggeber, Designer, Konzeptioner und Medienproduktioner.

„Technisch ist die Makulatur heute fast auf Null zu fahren. Konzeptionell sind wir leider noch weit davon entfernt. Design kann und muss hier Verantwortung übernehmen.“, so Oliver Schuh, der als Mitglied im Media Mundo-Beirat maßgeblich für die Erarbeitung der Empfehlung verantwortlich zeichnet.

Die Empfehlung „Nachhaltiges Kommunikationsdesign“ beleuchtet die gesamte Wertschöpfungskette eines Designs und zeigt die wichtigsten Stellschrauben auf dem Weg zu einem wirklich guten und damit nachhaltigen Design. Dieser beginnt idealerweise bereits in der Konzeptionsphase und bezieht alle am Prozess Beteiligten mit ein. Die Empfehlung plädiert dafür, dass alle benötigten Kompetenzen frühzeitig in einen offenen, fairen Austausch miteinander treten, um so die notwendigen nachhaltigen Weichenstellungen zu treffen.
Die Empfehlungen können online abgerufen werden unter: http://www.mediamundo.biz/beirat/empfehlungen

Marken ohne Logos

Eurokraten gibt es auch in Down Under

In einer kürzlich, bitter schmunzelnden Facebook Diskussion um die neuesten Eurokraten Ergüsse auf Spiegel Online (EU will Mentholzigaretten verbieten), kam quasi ein britisches Pfund auf den Tisch: Australien will laut Cigar Blog das sogenannte Plain Packaging umsetzen. Was so viel bedeutet, wie standartisierte Verpackungen, einheitliche Banderolen, einheitliche Schriften und Größen, plakative Warnhinweise, wie wir sie bereits von Zigarettenschachteln kennen UND es darf kein Markenlogo mehr Verwendung finden!

Das ist mal ein Pfund, oder?

Nun bin ich ja ein Verfechter der Maxime: der Inhalt muß halten, was die Verpackung verspricht, aber hier wird es doch ganz kurios. Das muß man erstmal sacken lassen.

Also liebe Leute, liebe Marketeers und liebe Designer. Das Verpackungsdesign, das Corporate Design, der ganze Markenauftritt überhaupt kommt künftig von Amtsschimmeln. Zumindest zunächst in Down Under bei den Zigarren.

Nun muß der Inhalt für sich sprechen. Hat ja auch was.

 

Heute mal ohne Foto. Wovon auch?

… besser geht es ohne ihr?

Nein. Sicher nicht. Am Ende wird eben doch immer bestraft, wer (Werbe-) Versprechen nicht hält. Werbetreibende sehen sich laut einer Umfrage des W&V und der Managementberatung Brands & Values in der »gesellschaftlichen Verantwortung« in Sachen Nachhaltigkeit. Offenbar sehen sie sich laut Leserbefragung nicht in der Verantwortung diese (soziale) Nachhaltigkeit auch zu leben. Zumindest mangelt es hier an Glaubwürdigkeit, so die erschreckende Zahl aus der Umfrage: »76% halten werbetreibende Unternehmen für nicht oder überhaupt nicht sozial nachhaltig«.

umfrage nachhaltigkeit | w&v | brands&values

umfrage nachhaltigkeit | w&v | brands&values

Wie passt das zusammen?
Einerseits das Bewußtsein für die Verantwortung, andererseits die mangelnde Akzeptanz der Befragten. Ich vermute, es liegt schlicht am Inhalt. Besser: am Nichtvorhandensein von nachhaltigem Inhalt. Da täuscht dann auch die Verpackung nicht darüber hinweg, daß viele Unternehmen, vermutlich die meisten, nicht leben, was sie plakatieren. Früher oder später – heutzutage wohl eher früher – kommt diese Diskrepanz ans Licht. Die Folge: Unglaubwürdigkeit.

Es wäre ja nicht weiter schlimm, würden Konsumenten solchen »Betrug« abstrafen. Tatsächlich besteht aber die Gefahr, daß diejenigen Unternehmen, die mit Leib und Seele nachhaltig agieren, in den Sog geraten, der Nachhaltigkeit nur zum Marketing-Trend verkommen läßt. Die Gefahr bestand und besteht natürlich immer. Insbesondere dann, wenn Nachhaltigkeit zum Alleinstellungsmerkmal erhoben wird.

(Soziale) Nachhaltigkeit sollte nicht zum Nutzen verbogen werden, sondern Selbstverständlichkeit sein.

Da stellt sich natürlich auch für Agenturen oder Kreative die Frage, ob oder inwieweit sie sich vor den Karren spannen lassen oder ihn gar antreiben? Wie sieht es da mit der gesellschaftlichen, mit der ethischen Verantwortung aus? Ich bin gespannt.

Alle Umfrageergebnisse als PDF.
Mit freundlicher Genehmigung von Chrisitan Conrad, Brands & Values, Management Consultants

Nylons waren gestern …

… oder wie mir ein JEVER-BAG aus der Patsche half
Mit drei Kindern an Bord auf der A7 unterwegs ins »Schwarzlichtviertel«, natürlich unter Zeitdruck und in einer der zahlreichen Dauerbaustellen rund um Hamburg, vernahm ich ein plötzliches Scheppern und Schnarren aus dem Motorraum meines FORD. Gott sei Dank ca. 200 m vor Ausfahrt auf die Raststätte »Harburger Berge«, Standstreifen war nicht, Ausfahrt Marmstorf gesperrt und kurz vor einspurigem Verlauf der Autobahnbaustelle. DAS hätte was gegeben! Also, Glück im Unglück. Motorhaube auf und siehe da, der Kühlerlüfter, also der Rahmen samt Ventilatoren, ist aus seiner Halterung gerissen und hing auf dem Asphalt, funktioniert allerdings noch. Nur, wie sollte ich das Ding wieder fixieren, die Halterungen waren gebrochen. Sonst immer Kabelbinder oder Tüddelband dabei, war das Auto wie leergefegt. Auch der schnelle Rundumblick im Tankstellen-Shop ergab keine Hilfsmittel. Idee 1: Der Schirm muß leiden. Der MacGyver in mir sah schon eine Speiche des Schirms um den Kühler gewickelt. Pustekuchen. Das Biest war von guter Qualität und ließ sich nicht so ohne weiteres von Hand auseinanderpflücken, als mein Blick auf einen meiner JEVER-Bags fiel. Idee 2 war geboren: Noch frisch verpackt, als Beigabe zum Kauf eines Kastens meines Lieblingsbieres. Kurzer Hand habe ich den JEVER-Bag ausgepackt, den Tragegurt begutachtet, für passend befunden und friesisch herb, aber sinnvoll, abgerissen. Den Kühler-Lüfter konnte ich dann mit dem Tragegurt wunderbar fixieren. Die ganze Aktion hat vielleicht sieben Minuten gedauert. Wir kamen somit noch rechtzeitig in den Stau, den eine Frau ca. 300 m weiter mit ihrem Golf verursachte. Wiederum Glück im Unglück: Wir waren ganz vorne und sind pünktlich zum Schwarzlicht-Minigolfen gekommen. ;-)

Wenn ich JEVER nicht hätte. ;-)

JEVER bag pannenhilfe | foto | oliver schuh

JEVER bag pannenhilfe | foto | oliver schuh

Was das Ganze mit Gebrauchsgrafik zu tun hat?
Raten Sie selbst. ;-)

Kost’ nix, ist nix?

Ausnahme: das kostenlose eBook »Workshop neue Website« von Dr. Kerstin Hoffmann
So individuell jedes Unternehmen ist, so individuell muß auch dessen Website-Projekt beleuchtet werden. Dennoch gibt es viele allgemeingültige Fahrpläne, Fallstricke oder auch ganz simple Tipps, die Dr. Kerstin Hoffmann in ihrem neue eBook »Workshop neue Website« zusammengetragen hat. Und zwar nicht allein. Zwölf weitere Autoren haben mit ihrem Spezialwissen beigetragen. So auch ich.

Wiedereinmal konnte ich in einer illustren Runde an einem wohlkonzipierten Projekt von Dr. Kerstin Hoffmann teilhaben, lernen und beitragen. Eine echte Bereicherung. Vielen Dank dafür.

workshop neue website

workshop neue website | ebook | dr. kerstin hoffmann

Folge 7: Design – Eine gute Website ist wie ein gutes Buch
titelt es auf Dr. Kerstin Hoffmanns »PR-Doktor. Das Kommunikationsblog«.  Was folgt ist ein Gastbeitrag zum Thema »Neue Website« und hier das Unterthema »Design«, um den mich Dr. Kerstin Hoffmann bat. Und weil es beim »PR-Doktor« immer sehr fundiert und strukturiert zugeht, bin ich der Bitte sehr gern nachgekommen:

»Eine gute Website ist wie ein gutes Buch
Eine gute Website braucht einen aussagekräftigen Inhalt, der Lust auf mehr macht, eine klare Struktur, die übersichtlich leitet, und selbstverständlich eine saubere Gestaltung, die das Corporate Design und die Botschaft des Unternehmens transportiert. …« weiter hier.

Wir wünschen …

… entspannte Festtage gehabt zu haben
Und mit einem Lächeln im Herzen, einem Augenzwinkern, einem kleinen Schalk im Nacken, schafft man auch die Bürden ins neue Jahr.
»Früher gab es noch richtige Winter.« Wie oft mußte man diese Floskeln hören? Nun sind sie wieder da, die richtigen Winter und plötzlich will sie keiner haben.
Doch. Ich. ;-)
Ich liebe Wetter. Und ich liebe Jahreszeiten. Mit einem Schnips bringt einen die Natur wieder auf den Boden der Tatsachen – selbst High Tech made in Germany ändert daran kaum etwas. Ich mag das, weil es einen daran erinnert Maß zu halten. Und, es wäre mir auch viel zu langweilig, immer das gleiche Wetter zu haben. Gar der Sonne hinterher zu jetten, um dann Palmen weihnachtlich zu schmücken, ist nicht meins.
Da sorge ich lieber für ordentlich Holz vor der Hüttn und Kartüffels im Keller. ;-)
Ein Becher dampfenden Kaffee nach dem Schneeschippen und die Welt ist in Ordnung.

In diesem Sinne
2011 wird ein blumiges Jahr
Oliver Schuh

corporate flower | smile | foto | oliver schuh

corporate flower | smile | foto | oliver schuh

Na? Und wer weiß, woraus das Smiley gemacht ist?
Keinen Schimmer?
Vielleicht kommt hier die Erleuchtung: »Lachen mit dem Herzen«

Ungewöhnlich Werbe- und PR-Aktionen | das E-Book
Nachdem wir schon im erfolgreichen E-Book »Handbuch Kundennutzen« verewigt wurden, hat uns PR-Fachfrau Kerstin Hoffmann auch zu Ihrer neuen Blogparade eingeladen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ein starkes E-Book mit vielen verschiedenen Ansätzen und Herangehensweisen.

diesseits der trampelpfade | kerstin hoffmann

diesseits der trampelpfade | kerstin hoffmann

Für den freien, direkten Download klicken Sie bitte auf das Buchmotiv. Ein Vorwort mit Inhaltsverzeichnis finden Sie im Blog von Kerstin Hoffmann.

Unser Beitrag ist eine Co-Produktion von Volker Remy und Oliver Schuh und zeigt unsere kleine, aber feine, virale Charity-Aktion mit Hilfe unserer Corporate Flower und zu Gunsten des Moebius Syndrom Deutschland e.V..

Wir freuen uns sehr, daß unsere Aktion Eingang in dieses anregende E-Book gefunden hat. Auf Seite 60 lesen Sie mehr darüber.
Über Feedback oder sogar Teilnahme an der karitativen Aktion würden wir uns selbstverständlich auch sehr freuen.

Schauen Sie doch mal rein. Es lohnt sich.

Gruß vom sonnigen Elbstrand
Oliver Schuh | agd | die gebrauchsgrafiker

kann man erahnen, wo die gebrauchsgrafiker Ideen entwickeln
Vermutlich wird sich in diese ruhige Straße kein Google Street View Kamerafahrzeug verirren. Und wenn doch, wird hoffentlich bis dahin unser Werbeschild wieder stehen. Schätzungsweise wird dann aber auch ein Weichzeichner über unseren Schriftzug gelegt. Und wer es dann scharf haben will, darf zahlen. Auch blöd.

Dann sagen wir es lieber durch die Blume:

corporate flower | street view

corporate flower | street view

Ohnehin hat unsere Corporate Flower grenzenlosen Mehrfachnutzen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Als Symphatieträger weckt sie die Lebensgeister, verschönert triste Straßenzüge, transportiert unsere Hausfarbe HKS 6 und damit einen Teil unseres Corporate Designs und dient uns als Referenzprojekt, in dem wir z.B. auf extra Terrain reale Marketing-Aktionen mit karitativen Background ersinnen und umsetzen. Nur mal so aus der Hüfte. Ganz nebenbei bemerkt: absolut Ressourcen schonend und damit echtes Nachhaltiges Design.

Clou

Strategisches Ideenmanagement in Marketing, Werbung, Medien & Design: Wie innovative Ideenschmieden die Alchemie der Kreativität nutzen.
Ein aussergewöhnliches Buch von Mario Pricken.

Eigentlich könnte das Werk auch heißen: »Was Sie schon immer über Sex, äh, Werbung wissen wollten …«. Irgendwo überträgt der Autor die Beziehungskiste zwischen Mann und Frau auf Auftraggeber und Auftragnehmer: »Sie können nicht ohne einander, oft aber auch nicht miteinander!« Und weist dann Wege auf, wie ein Miteinander zu kreativen Lösungen führen kann. Besser, nur ein Mitwirken aller Beteiligten führt zu erfolgversprechenden Ergebnissen. Was sagte ich neulich noch auf Twitter? »Kreative Lösungen entstehen nur, wenn man den Kunden mit in den Pool holt. ;-)« – ich fühle mich bestätigt. Überhaupt greift Mario Pricken unheimlich viele Situationen auf, die Kreativität fördern oder bremsen und löst dabei Aha-Erlebnisse aus. Weil einem diese Situationen bekannt vorkommen. Vermutlich meistens aber leider die, die bremsen.

Anhand vieler exzellenter, kreativer Beispiele zeigt er die Hintergründe, was nötig war, um zu solchen Ergebnissen zu kommen. Im Vergleich zur Werbung von der Stange. Dem »Ich hätte gern das, was sie hat.« Er zeigt die Grenzen der One-Man-Show, aber auch das Verpulvern von Energie in Agenturen oder den Supergau, wenn der Kunde am Ende »doch lieber die Fähnchen« will.

Für mich ein Buch, was mir zum einen meine eigenen Erfahrungen komprimiert, wie einen Spiegel vorhält, zum anderen aber den Horizont unendlich erweitert. Ein Lesestoff, der mich allerdings auch in meinen eigenen Erfahrungen und Schlüssen bestärkt, an unserem kreativen Netzwerk »die gebrauchsgrafiker« weiter zu feilen. Das macht Spaß.

Vermutlich lesen Auftraggeber gern eher zahlen- und formelgespickte Marketingfachbücher. Hier sei aber einmal mehr der im Buch oft angewandte Paradigmenwechsel empfohlen: Liebe Auftraggeber und auch Unternehmensgründer lest dieses Buch, um zu erfahren, welchen Anteil ihr selbst an den kreativen Lösungen haben könnt, bzw. wie wichtig das Zusammenwirken aller Kräfte ist. Ihr werdet sehen, es macht mehr Spaß und führt zu besseren Lösungen.

clou | mario pricken | foto | oliver schuh

clou | mario pricken | foto | oliver schuh

Wer die Bücher aus dem Verlag Hermann Schmidt Mainz kennt und zu schätzen weiß, wird ahnen, daß keine Wünsche offen bleiben, was die Gestaltung, den Satz, Litho, Papier und buchbinderische Verarbeitung anbelangt. Allerbest.

Clou
von Mario Pricken

Design: Christine Klell
Verlag: Hermann Schmidt Mainz
Erschienen: 2009
Hardcover
312 Seiten
€ 49,80

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